Kita-Finanzierung fordert die Städte und Gemeinden im gesamten Land
Schwerin, 11. August 2025 – Der Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern weist darauf hin, dass die Finanzierung der Kindertagesbetreuung insbesondere der stetig steigenden Kosten alle Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern fordert und das Thema Elternbeitragsfreiheit offen thematisiert werden sollte.
Obwohl das Land die Eltern von Beiträgen entlastet hat, tragen die Kommunen einen erheblichen Anteil der Kosten, der ihre Haushalte massiv belastet. Die beitragsfreie Kita ist aus Sicht des Städte- und Gemeindetages ein wünschenswertes gesellschaftliches Ziel, warum es 2020 auch politisch mitgetragen wurde.
Thomas Beyer, Vorsitzender des Städte- und Gemeindetages Mecklenburg-Vorpommern und Bürgermeister der Hansestadt Wismar, unterstreicht die Dringlichkeit der Situation: „Wir wollen unsere Kleinsten in den Städten und Gemeinden selbstverständlich gut betreut wissen. Doch angesichts der Kostensteigerungen von ca. 65 % in 5 Jahren muss auch die Frage gestellt werden dürfen, ob dies in Zukunft noch finanzierbar ist, wenn die Finanzlage sich derart verschlechtert hat und dies auch weiter wird. Ein Land wie Mecklenburg-Vorpommern und auch die Kommunen müssen es sich eben weiter leisten können, ohne dass die kommunale Handlungsfähigkeit zunehmend gefährdet ist und andere Aufgaben darunter leiden. Dies gerade auch vor dem Hintergrund drastisch sinkender Finanzzuweisungen der Kommunen ab dem Jahr 2026, wo wir mit 35 Prozent weniger Landeszuweisungen rechnen müssen. Auf diesen Umstand weisen viele Vertreter aus dem kommunalen Bereich hin, die ihre prekäre Haushaltslage sehen. Hier allein auf sinkende Kinderzahlen zu setzen, wird das Problem des stetigen Ausgabenanstiegs nicht lösen. Vielmehr bedarf es Regelungen, die diese Entwicklungen bremsen. Zudem liegen uns Meldungen von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern vor, die ihre Bemühungen um die Ansiedlung von jungen Familien in ihren Gemeinden infrage stellen, weil sie sich diese seit der Elternbeitragsfreiheit eigentlich nicht mehr leisten können, insbesondere da die Schlüsselzuweisungen für ihre Gemeinden vollumfänglich für die Kreisumlage verbraucht werden.“
Der StGT M-V appelliert an die Landesregierung, die Finanzierung der Kindertagesbetreuung neu zu justieren und sicherzustellen, dass die Gemeinden nicht über Gebühr belastet werden. Eine nachhaltige Lösung ist notwendig, um sowohl die Qualität der frühkindlichen Bildung zu sichern als auch die finanzielle Stabilität der Kommunen zu gewährleisten.
Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung: Andreas Wellmann, Geschäftsführer, (01 70) 76 71 000