Versorgung von Psychiatriepatienten im ländlichen Bereich stark gefährdet
In den vergangenen Jahren haben psychische Belastungen, auch aufgrund der Corona-Pandemie, stark zugenommen. Behandlungsmöglichkeiten werden entsprechend häufig in Anspruch genommen, gleichzeitig sind freie Kapazitäten schwer zu finden. Der Fachkräftemangel hat hierauf zudem erheblichen Einfluss. „Die Änderung der Psychiatrie- und Psychosomatik-Richtlinie (PPL-RL) wird hier zusätzlich dramatische Auswirkungen auf die gemeindepsychiatrische Versorgung im ländlichen Bereich haben“, erklärt Thomas Beyer, Vorsitzender des Städte- und Gemeindetages und Bürgermeister der Hansestadt Wismar.
„Insbesondere die kleineren, dezentral gelegenen Krankenhäuser im Land haben sich über Jahre hinweg erforderliche Behandlungsangebote trotz Fachkräftemangels mühsam aufgebaut. Durch Strafzahlungen, die die Krankenhäuser ab dem 1. Januar 2024 bei Unterschreiten einer Personalmindestausstattung leisten müssen, droht nun ein gravierender Personal- und Bettenabbau und damit einhergehend eine massive Gefährdung von Psychiatriepatienten im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern. Ambulante Versorgungsangebote werden dies nicht auffangen können“, so Beyer weiter.
Der Städte- und Gemeindetag fordert umgehend die Streichung dieser Strafzahlungen sowie eine grundlegende Überarbeitung der Psychiatrie- und Psychosomatik-Richtlinie (PPL-RL), damit die psychiatrische Versorgung insbesondere im ländlichen Bereich weiter aufrecht erhalten bleiben kann.